Annalena Hachenbach berichtet vom Seminar „Kommunikation für Auszubildende“
Diesen Freitag stand das Thema „Kommunikation“ im Mittelpunkt unserer Ausbildung. Als Zusatz zur rein fachlichen Ausbildung haben die Azubis der Friedhelm Loh Group aus dem 1. Lehrjahr die Möglichkeit, mit dem Seminar „Kommunikation für Auszubildende“ ihren Horizont zu erweitern.
Um 8:30 Uhr starteten wir mit interessanten Themen rund um die zwischenmenschliche Kommunikation. Begonnen haben wir dabei mit der Frage, was Kommunikation überhaupt ist. Schnell wurde klar, dass diese nicht nur auf dem Inhalt oder der Stimme beruht, sondern auch die Körpersprache, oder Mimik und Gestik eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise spielt der Inhalt beim Telefonat zwar die größte Rolle, aber auch die Stimme und Körpersprache klingt beim Gespräch mit. Somit ist es also nicht nur wichtig, was man sagt, sondern auch, wie man etwas sagt und sich dabei verhält.
Das führte auch zur für mich wichtigsten Erkenntnis des
Seminars: man kann nicht nicht kommunizieren, sprich, man kommuniziert
immer, auch wenn man schweigt.
Dies ist wichtig im täglichen Umgang mit unseren Mitmenschen aber auch im
Arbeitsalltag, beim Umgang mit Kolleginnen und Kollegen und Kunden. Um dies direkt
zu verinnerlichen, haben wir verschiedene Teamarbeiten dazu durchgeführt.
Aber was macht nun eine gute Kommunikation aus?
Mitgenommen habe ich aus dem Seminar: Zunächst ist gute Kommunikation immer situationsabhängig; sie sollte also angemessen den Inhalt widergeben. Beispielsweise sollte Mimik und Gestik nur unterstützen, aber auch nicht übertrieben werden. Genauso sollte die Stimme und der Inhalt dem Zuhörer angepasst werden. Redet man beispielweise mit einem Fachmann, darf man durchaus Fachwörter benutzen, handelt es sich um einen Laien, sollte man eher auf diese verzichten und stattdessen gebräuchliche Wörter benutzen. Noch ein kniffeliges Thema: Siezen oder Duzen? Generell gilt im Geschäftsleben erst einmal Siezen statt Duzen. Auch die Körpersprache sollte der Situation angemessen sein, denn der erste Eindruck zählt. Das heißt, ein gepflegtes, höfliches und offenes Auftreten macht sehr viel aus.
Zusätzlich haben wir uns noch verschiedene Kommunikationsmittel und vor allem die Veränderung der letzten 10 Jahre genauer angeschaut und in kleinen Teams diskutiert. Dabei sind uns vor allem die erhöhte Vernetztheit durch die Digitalisierung, sowie schnellere aber auch weniger direkte Kontakte aufgefallen.
Wodurch entstehen dann Probleme bei Kommunikation?
Dazu diente als Abschluss eine Art „Stille Post“-Spiel, das uns die Entstehung von Gerüchten und falscher Informationsweitergabe verdeutlichen sollte. Der Ausgangspunkt war dabei ein Bild mit verschiedenen Motiven. Dieses wurde immer nur von einem Seminarteilnehmer aus dem Gedächtnis an einen weiteren Teilnehmer weitergegeben. Dabei wurde schnell deutlich, dass aufgrund der Fülle der Informationen, nur ein Bruchteil hängen bleibt, bzw. sich jeder sein eigenes Bild daraus schmiedet. Als Endergebnis entstand ein völlig verändertes Bild. Dies zeigt also die Grenzen der Kommunikation bzw. deren Empfindlichkeit.
Außerdem haben wir zusammen das Vier-Seiten-Modell
bearbeitet und an Fallbeispielen angewendet. Dieses besagt, dass man bei jeder
Nachricht vier Aspekte berücksichtigen muss. Denn zum einen sagt eine Nachricht
etwas über einen selbst, sowie über die Beziehung zum Gesprächspartner aus. Zum
anderen wird die Information über die Sachebene transportiert. Letzten Endes
erreicht die Nachricht den Gesprächspartner über die Appellseite.
Je nachdem, wie diese vier Ebenen wahrgenommen werden, reagiert der Gesprächspartner
anders darauf. Deshalb ist es wichtig, diese Aspekte zu berücksichtigen und
sich in die Sicht des Gegenübers zu versetzen.
Insgesamt war es ein sehr interessantes Seminar, bei dem wir durch viele Gruppenarbeiten das Erlernte direkt ausprobieren und verinnerlichen konnten. Jetzt sind wir gespannt, wie sich die Theorie in der Praxis zeigt und wie wir unsere Erkenntnisse anwenden können.
Autorin: Anna Hachenbach