Die Corona Pandemie trifft alle Menschen auf unterschiedliche Weise. So sind nicht nur Firmen durch den wirtschaftlichen Einbruch, das Gesundheitssystem durch steigende Zahlen, sondern auch jeder Mensch individuell betroffen. Einschränkungen, Maskenpflicht etc. begleiten unseren Alltag nun mehr seit dem Frühjahr 2020. Aber was bedeutet das für wohltätige Aktionen und vor allem für die Menschen, die darauf angewiesen sind?
Die FLG Azubis finden: soziales Engagement ist gerade in dieser Zeit von großer Bedeutung!
Ohnehin hilfsbedürftige Menschen trifft die Situation hart. Aufgrund von Corona fehlt es an Hilfskräften wie beispielsweise beim Landesverband Tafel Hessen e.V. Deshalb engagiert sich die FLG auch dort und leistet somit einen weiteren gesellschaftlichen Beitrag, indem wir, 57 freiwillige Azubis, Studierende und Ausbilder der FLG über mehrere Monate – aufgeteilt auf verschiedene Tage, um die Personenanzahl zu begrenzen – mitanpacken.
Dies stellt nicht nur eine schöne Abwechslung zu normalen Tätigkeiten des Berufsalltags dar, sondern zeugt auch von gesellschaftlicher Verantwortung und sozialem Engagement. Dabei gibt es viel zu tun; beispielsweise bei der Vorbereitung der Lebensmittelausgabe oder dem Abholen der benötigten Lebensmittel heißt es „Maske auf und ran an die Sache“.
Mit viel Engagement und Freude unterstützen wir als freiwillige Helfer die tägliche Arbeit. Den Anfang machten dabei die Auszubildenden Jessika Badstuber und Fnan Kahsay im Zentrallager in Wetzlar und berichteten: „Ich war überrascht, wie viele Lebensmittel jeden Tag aussortiert werden. Umso wichtiger ist, dass die Tafel mit den Spenden vielen bedürftigen Menschen helfen kann“, so Jessika. „Der Arbeitseinsatz war für mich eine wertvolle Erfahrung. Ich freue mich, dass ich damit etwas zurückgeben konnte“, ergänzt Fnan.
Zusätzlich halfen die Azubis Andreas Oehler und Dominik Lindner beim Abholen der Lebensmittel von den Supermärkten. Dabei konnten sie viele neue Erfahrungen sammeln. „Mir ist erst durch den Einsatz bewusste geworden, dass sich die Idee der Tafel ohne das immerwährende Engagement der vielen Helfer gar nicht verwirklichen ließe“, erzählt Dominik.
Aber auch bei uns, den anderen Azubis oder Studierenden hinterließ der Einsatz einen bleibenden Eindruck und regte zum Nachdenken an: „Jeder kann, soweit es die eigenen Mittel und die Gesundheit zulassen, seinen Beitrag leisten. Auch die kleinen Dinge, wie Spenden etc. können viel bewirken“, war meine Erkenntnis, da ich, Anna Hachenbach, mit Dana Lee Becker bei der Sortierung der Lebensmittel als Vorbereitung der Lebensmittelausgabe half.
Insgesamt gibt es ca. 900 Tafelausgabestellen in ganz Deutschland, 200 davon in Hessen. Diese verteilten 2019 25.000 Tonnen Lebensmittel an über 100.000 Menschen, einschließlich 25.400 Kinder und Jugendliche. Allein die Tafel in Dillenburg bedient davon schon 800 Menschen jede Woche, die zusätzliche Warteliste ist lang. Fast 2 Jahre muss man dort warten, bis man ins Programm aufgenommen wird. Grund dafür ist der Mangel an Essen. Zwar werden täglich Lebensmittel von den Supermärkten abgeholt, allerdings ist es für diese häufig billiger, das ausgemusterte Essen einfach wegzuschmeißen. Somit bleibt nicht genug übrig, um allen hilfsbedürftigen Menschen zu helfen. Gerade deshalb ist die Tafel auf zusätzliche Spenden und Hilfe angewiesen, um noch mehr Menschen helfen zu können.
Abschließend kann ich sagen, dass der Einsatz insgesamt zwei positive Auswirkungen hatte: Mit der freiwilligen Hilfe konnten wir die Tafel nach dem Motto „Hilfe für die Helfer“ unterstützen und somit den darauf angewiesene Menschen helfen. Zusätzlich erhielten wir Azubis und Studierender der FLG einen guten Einblick in die Arbeit der Tafel und konnten somit unseren Horizont auch über die Ausbildung oder das Studium hinaus erweitern.
Deshalb sind wir uns einig: Eine freiwillige Tat für einen guten Zweck kann gerne wiederholt werden!
Autorin: Anna Hachenbach