Im Junior Competence Center (JCC) dürfen Auszubildende selbstständig Projekte organisieren und managen – ein großer Vertrauensvorschuss für Nachwuchskräfte. Für Alisa, Tanyaluk, Jannis und Noah bedeutete das nicht nur die Chance zu beweisen, dass sie dieses Vertrauen verdienen – sie haben sich auch persönlich weiterentwickelt.
Auf diesen Moment haben sie vier Monate lang hingearbeitet. Heute halten Alisa, Jannis, Tanyaluk und Noah vor den Entscheidern von Rittal Automation Systems (RAS) eine Präsentation. RAS hatte den vier Teilnehmern des JCC den Auftrag erteilt, einen „smarten Logistikarbeitsplatz“ für Kunden wie Schaltschrankbauer zu konzipieren. Ihre Idee: Durch eine Kombination von Software und Scanner, zum Beispiel einer Augmented-Reality-Brille, sollen Bauteile im Lager schneller gefunden und dem entsprechenden Warenauftrag zugeordnet werden. Dabei sortiert die Software die Waren wie bei einer Einkaufsliste nach dem Lagerplatz der einzelnen Produkte vor und reduziert so Laufwege auf ein Minimum.
Absolutes Neuland
„Es war eine spannende Aufgabe, vor der ich aber auch Respekt hatte“, erzählt Jannis Heimansfeld. „Wir mussten bis zur Abschlusspräsentation ein Konzept vorlegen, das als Grundlage für die Fertigung eines Prototyps verwendet werden kann. Und wir hatten alle noch keine Erfahrung im Projektmanagement.“ Schnell lernten die Azubis, die sich durch gute Leistungen für das JCC qualifiziert hatten, Schritt für Schritt vorzugehen. Sie analysierten den Ist-Zustand, erstellten ein Lasten- und Pflichtenheft und setzten einen Projektstrukturplan auf. Zudem besuchten sie zwei Schaltanlagenbauer und bekamen dabei einen Einblick in die Abläufe in der Warenannahme. Bei einem Kunden erfuhren die Nachwuchskräfte, dass die Kommissionierung ausschließlich manuell läuft und ein ausgereiftes digitalisiertes System fehlt, um ein vollstrukturiertes Lager zu verwalten. Im JCC wird der Nachwuchs von Projektleiterin Susann Wölbing betreut. „Unser Ziel ist es, dass die Auszubildenden lernen, eigenständig im Team zu arbeiten und sich selbst zu organisieren.“ Anke Wojtynowski-Scharf führt mit den Azubis Coachings und Trainings durch. „Es geht im JCC nicht nur darum, Methodenkompetenz zu erlernen. Wir wollen auch für ihre persönliche Weiterentwicklung sorgen.“
Gewinner auf beiden Seiten
Für die Nachwuchskräfte bedeutet es eine große Chance, das JCC zu absolvieren. „Ich habe viele neue Kontakte im Unternehmen geknüpft und bin selbstbewusster geworden“, sagt Noah Rupprecht. Dieses Selbstbewusstsein hat den Azubis dabei geholfen, ihre Ideen überzeugend zu vermitteln. „Und dass die RAS an einem smarten Logistikarbeitsplatz für Schaltanlagenbauer weiterarbeitet, zeigt, dass wir sie mit unseren Ideen überzeugen konnten.“