22. November 2024

Mit der Ausbildung habe ich meinen Traumberuf gefunden

In vielen Berufen ist das Verhältnis von Frauen und Männern noch immer ungleich verteilt. Im Bereich Logistik zum Beispiel liegt der Frauenanteil gerade mal bei knapp 27 %. Inzwischen gibt es viele Projekte, um gerade jungen Mädchen schon früh die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nahezubringen. Ein Beispiel dafür ist der jährliche Girls´ Day, an dem Schülerinnen für einen Tag in – bisher – eher männerdominierte Berufe reinschnuppern. Denn auch der Fachkräftemangel drängt das Thema weiter in den Vordergrund. Bestes Gegenbeispiel ist Rittal Auszubildende Melita Sukau, die sich für eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik entscheiden hat. Im Interview erzählt sie uns von ihren Erfahrungen.

Melita, wieso hast du dich für diese Ausbildung bei Rittal entschieden?

Eigentlich war es mein Plan, Industriekauffrau zu werden. Dafür wollte ich dann erstmal ein Fachabi absolvieren und meldete mich an der Theodor Heuss Schule in Wetzlar an. Zum Fachabi gehört auch ein einjähriges Praktikum, welches ich im Büro eines Einkaufscenters machte. Genau in dieser Zeit kam der große Lockdown und auch wir mussten schließen. Allerdings gab es dann für die Kunden die Möglichkeit, per WhatsApp einzukaufen und es dann abzuholen. Es kamen aber auch Bestellungen vom Onlineshop, die wir dann aus dem Laden heraussuchten und anschließend verpackten. Ab und zu hatte ich auch die Aufgabe, Warenlieferungen anzunehmen und Eintragungen usw. vorzunehmen. Das verschaffte mir den Einblick in die Warenannahme bzw. die Bereiche Verpackung und Versand. Ich merkte schnell, dass mir diese Arbeit sehr viel Spaß macht. So bewarb ich mich schließlich für die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik und habe bereits kurze Zeit später die Zusage von der FLG erhalten. Infolgedessen beendete ich das Fachabi vorzeitig und fing meine Ausbildung im Global Distribution Center von Rittal in Haiger an.

Gab es Hindernisse oder Bedenken, in einem eher männerdominierten Bereich einzusteigen? Was hat dich überzeugt?

Für mich hat es nie ein Hindernis dargestellt, da ich überzeugt davon war, dass mir die Arbeit Spaß macht und ich gern in diesem Bereich eine Ausbildung machen möchte. Außerdem hat es mich eher noch mehr gereizt, einen Beruf auszuüben, den eigentlich vorwiegend Männer machen, da man sich dadurch von der Masse abhebt.

Was kannst du anderen Interessierten weitergeben, die noch Bedenken haben?

Ganz wichtig ist der Faktor Spaß. Egal welchen Beruf man wählt, er sollte den eigenen Interessen entsprechen und Freude bereiten. Wichtig ist auch zu bedenken, dass die körperlichen Anforderungen höher sind, weshalb vielleicht auch mehr Männer diese Berufe wählen. Insgesamt habe ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht und verstehe mich mit allen meinen Kollegen sehr gut. Man sollte sich Mühe geben, keine Scheu zeigen und sich im Team gegenseitig unterstützen, aber das gilt ja in jeder Branche und für jeden Beruf. Die verbreiteten Klischees kann ich nicht bestätigen und ich habe meine Entscheidung zu keiner Zeit bereut. Mit der Ausbildung habe ich meinen Traumberuf gefunden.

Also Mädels: Traut euch!