Im Mittelpunkt der halbjährlichen Studierendentreffen der Friedhelm Loh Group stehen interessante Gespräche und wertvoller Input – dieses Mal zum Thema Green Steel bei Stahlo. Hierzu nahm sich Oliver Sonst, CEO von Stahlo, ausgiebig Zeit für die Nachwuchskräfte. Im Rittal Headquarter entwickelte sich ein gewinnbringender Austausch für beide Seiten, der von der lockeren und aufgeschlossenen Art des Geschäftsführers geprägt war.
Nach den einleitenden Worten durch Ausbildungsleiter Matthias Hecker begrüßte unser Studierendensprecher Jan Frederik Templin die Studierenden aller Jahrgänge von Rittal, Loh Services, German Edge Cloud, LKH und Stahlo. Im Rahmen der Veranstaltung berichteten zunächst die fünf Studierenden Torben Christians, Adrian Gjergjaj, Jan Frederik Templin, Jonathan Sattler und Paul Ole Strack von den Erfahrungen ihrer Auslandssemester in Finnland, Großbritannien und Kanada. Die rund 60 Zuhörer bekamen Einblicke in das durchaus andere Studierendenleben und eine Vorstellung von den atemberaubenden Landschaften, fremden Kulturen und interessanten Menschen, die unsere Kommilitonen kenngelernt haben.
GoFaster: Anna Lena Bertscheit, Assistentin des Vorsitzenden der Geschäftsführung von Rittal, gab uns Studierenden einen Überblick über die Ziele des Strategieprojekts von Rittal und Eplan sowie der damit verbundenen neuen Organisationsstruktur. Kundenfokus, neue Kompetenzen, Verantwortung für den gemeinsamen Erfolg und radikale Einfachheit in den Prozessen fielen als zentrale Stichworte auf dem Weg zur Erreichung unserer Wachstumsziele und Zukunftsfähigkeit.
Von politischen Rahmenbedingungen über den Prozess der Stahlherstellung bis hin zu Stahlos eigenem Klassifizierungslabel und der Roadmap für die Zukunft – im Anschluss bot Stahlo-CEO Oliver Sonst den Studierenden eine Einführung in Chancen und Herausforderungen im Stahl-Service-Center. Damit tauchten wir in eine für die meisten noch recht unbekannte Branche innerhalb der Unternehmensgruppe ein, welche nicht zuletzt vor einem enormen Wandel steht. „Green Steel”, d.h. CO2-reduzierter Stahl, ist in der Stahl- und stahlverarbeitenden Industrie von wachsender Bedeutung. „Wir müssen etwas ändern“, appellierte der Geschäftsführer gleich zu Beginn seines Impulsvortrags. Der Hintergrund: Die Stahlherstellung macht einen wesentlichen Teil der deutschen Industrieemissionen aus und findet vorgelagert bei den produzierenden Stahlwerken statt. In diesem Kontext hat sich Stahlo das Ziel gesetzt, bis 2026 möglichst CO2-neutral zu werden. Erste Erfolge wie der bereits zu 100% genutzte grüne Strom und die Umstellung auf E-Stapler zeigen Wirkung im aktuellen Fußabdruck von Stahlo. Auch das eingeführte Klassifizierungslabel unterstreicht die Ambitionen des Unternehmens für eine stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit für den Kunden.
„Grüner Stahl“ beschreibt meist einen Verfahrensmix aus Direct Reduced Iron (DRI) und Elektrolichtbogenöfen. Hierbei wird neben Verwendung von Eisenschwamm auch Schrott geschmolzen und wiederverwertet. Die Herstellung basiert auf modernster Technologie ohne klassischen Hochofen und ist bei Verwendung von grünem Strom und Wasserstoff deutlich klimafreundlicher. Da dieser Herstellungsprozess heute noch mit größeren Kosten und damit einhergehenden Preiserhöhungen verbunden ist, muss sich auch der Markt auf der Nachfrageseite noch bilden. Aber es ist eine Zukunftsperspektive, denn nichts tun sei keine Option, ist sich Oliver Sonst sicher. Im Laufe der Veranstaltung entwickelte sich ein lebendiger Austausch zwischen dem CEO und den Studierenden. Zum Abschluss der Gesprächsrunde beantwortete Oliver Sonst zusätzlich eine Reihe von Fragen zu seiner Person und Karriere und gab uns Nachwuchskräften wertvolle Tipps für die berufliche Zukunft mit auf den Weg – verbunden mit einer Einladung ins Stahl Service-Center nach Dillenburg, der wir gerne nachkommen.
Anna-Lena Hölß, July Ignaz, Paul Ole Strack