24. November 2024

Ich zuerst? Azubi-Projekte zu Egoismus und Ehrenamt

Sind wir alle zu egoistisch? Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft, wenn jeder nur an sich denkt? Und was hat Ehrenamt und gesellschaftliches Engagement damit zu tun? Damit haben sich unsere 55 Azubis aus dem zweiten Lehrjahr in ihrer Projektarbeit beschäftigt, deren Auftakt traditionell die Gnadenthal-Tage im Sommer sind. Die Aufgabe: eine Work-Life-Balance-Strategie erarbeiten, die positiv zum Gesellschaftsleben beiträgt.

Dafür haben die Azubis mit Impulsgebern und Ehrenamtsträgern gesprochen. Zusätzlich stand ein Aktions-Tag in einer sozialen Institution ihrer Wahl auf dem Programm. „Wir haben viel über den persönlichen Antrieb der Ehrenamtler erfahren, aber auch, über die Anforderungen und Tätigkeiten des jeweiligen Amtes“, sagt Azubi Tim Feil, der sich für einen Tag beim THW entschied.

Mit ihren Erkenntnissen im Gepäck ging es dann für die Azubis in die Gruppediskussionen. Was ist Egoismus – privat, beruflich und gesellschaftlich? Und wie kommt er zustande? Wann ist er okay und wie grenzt er sich zu gesundem Ehrgeiz und Zielstrebigkeit ab. Schließt „Work-Life-Balance“ das Engagement für andere aus? Warum sollten ich mich mehr als üblich engagieren?

Wie sehr sich unsere Azubis mit ihrem diesjährigen Projektthema auseinandergesetzt haben, das zeigten die Gruppen dann auch Ende November vor einer Fachjury aus dem Management eindrücklich: Podcast, Schauspiel, Film. Was Ehrenamt für die Gesellschaft bedeutet und wie wir – trotz aller Ansprüche, die unsere Umwelt an uns stellt – füreinander da sein können, präsentierten sie in kreativen Formaten samt Life-Balance-Guide.

Den ersten Platz belegte die Gruppe um Tim Feil – die mit der Schauspielvorführung „Vorfall bei der Tafel“ die Themen Bedürftigkeit, Neid und Egoismus in Relation setzen. „Mich hat die Gnadenthal-Reise sehr zum Nachdenken angeregt“, resümiert Tim Feil abschließend. Und nicht nur das. Auch zum Handeln. Seit seinem Aktionstag beim THW hat er sich für eine Mitgliedschaft entschieden. Und er ist nicht der Einzige.