22. November 2024

Von LKH zu Rittal Italien – im dualen Studium

Mein Name ist Luca Naber, ich bin 22 Jahre alt und seit 2,5 Jahren als dualer Student bei LKH, einem Unternehmen der Friedhelm Loh Group, im Einsatz. Mein Bachelor-Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau absolviere ich derzeit im 6. Semester an der Technischen Hochschule Mittelhessen am Standort Wetzlar. In den Praxisphasen des Studiums bin ich in diversen Abteilungen und Projekten im Kunststoffwerk in Heiligenroth tätig. Die aktuelle Praxisphase verbringe ich allerdings bei LKH Schwesterunternehmen Rittal, genauer gesagt bei Kelvin, dem Standort für die Produktion von Rittal Kühl- und Klimageräten, in Valeggio sul Mincio in Norditalien. Wie es dazu gekommen ist?

In der Friedhelm Loh Group spielen internationale Berufsperspektiven für Fach- wie auch Nachwuchskräfte eine große Rolle. So sind Auslandseinsätze für Berufseinsteiger und -erfahrene gleichermaßen möglich. Eine Reihe von Möglichkeiten steht zur Verfügung, darunter auch Projekteinsätze für Studierende wie meiner. Da LKH keine internationalen Standorte hat, ermöglicht die Friedhelm Loh Group den Studierenden auch Einsätze in den Tochtergesellschaften der anderen Unternehmen, die im Verbund sehr eng zusammenarbeiten. Das zeigt uns Nachwuchskräften nicht nur neue Perspektiven auf das Tagesgeschäft und die dazugehörigen Prozesse auf, sondern ermöglicht uns auch, wichtige Lebens- und Berufserfahrungen zu sammeln und uns persönlich weiterzuentwickeln.

Ziel meines Aufenthalts ist es vor allem, neben der weiteren Stärkung der Beziehung zwischen den Unternehmen, eine neue Sicht auf die internationalen Geschäftsbeziehungen und die Arbeit allgemein in anderen europäischen Ländern zu erhalten. Da Rittal Italien Komponenten bei LKH einkauft, setze ich hier gewissermaßen die Kundenbrille auf und lerne eine ganz neue Seite des Geschäfts kennen. Das ist sehr interessant!

Der Aufenthalt wird von einem zentralen Projekt begleitet, welches die Optimierung des Informationsflusses im Fall interner Reklamationen innerhalb der Unternehmensgruppe zum Ziel hat. Daher ist der direkte Austausch mit den Qualitätsmanagern vor Ort wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit bei Kelvin. Von Beginn an wurde ich dabei von den Kollegen herzlich aufgenommen und unterstützt, obwohl die Kommunikation hauptsächlich in Englisch stattfindet. Aber auch mein Italienisch verbessert sich von Tag zu Tag.

Zusätzlich werde ich in verschiedene Projekte im Bereich RME, also der Prozessoptimierung in der Produktion, integriert und analysiere, strukturiere und optimiere verschiedene Arbeitsabläufe im Montageprozess der Kühlgeräte. Dadurch können die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit entlastet und die Produktivität der Produktion gesteigert werden.

Neben der Arbeit im Unternehmen bietet sich auch die einmalige Chance, ein fremdes Land aus einem komplett neuen Blickwinkel kennenzulernen, anders als es als Tourist zum Beispiel in einem 10-Tage-Urlaub möglich ist. Die Unterschiede zwischen der deutschen und der italienischen Kultur sind schon beim Mittagsessen in der Kantine spürbar: Pasta in unzähligen Varianten ist immer dabei. Natürlich darf auch eine Erkundung der nächstgrößeren Stadt, Verona, nicht fehlen. Auch dabei ist die Perspektive eine ganz andere als aus der Sicht eines Kurzzeit-Touristen. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, beispielsweise der Arena von Verona (Bild), lerne ich auch die „geheimen“ Ecken und Bars bei einem „Vino rosso“ mit den Kollegen kennen. Auch beim Sport im örtlichen Fitnessstudio wird man schnell vom „Deutschen, der nur Englisch spricht“ zu einem Freund und tauscht sich über die Unterschiede der Kulturen aus. Auch dank der offenen, herzlichen Art meiner italienischen Kollegen habe ich an einem zunächst fremden Ort schnell Anschluss gefunden und fühle mich schon jetzt heimisch. Die Erfahrungen, die ich bisher machen durfte, sind unbezahlbar und einmalig. Ich freue mich auf alles, was ich in den nächsten Wochen noch erleben und lernen werde.

Ein Beitrag von Luca Naber